Ziel des Frankfurter Psychose-Projekts ist die Forschung und die Öffentlichkeitsarbeit, aber es soll doch auch etwas zu der Suche nach der geeigneten Therapie gesagt werden. Die psychoanalytische Therapie, auf die wir uns hier beziehen, sieht sich nicht in grundsätzlicher Konkurrenz oder im Widerspruch zu anderen bewährten Therapieformen, wie der medikamentösen Behandlung oder Rehabilitationsmaßnahmen.

Die psychoanalytische Methode berücksichtigt und erforscht die unbewußten Prozesse, die die Erkrankung auslösen und die Symptome notwendig machen. Sie geht davon aus, daß jeder Mensch, gesund oder krank, einen sinnvollen Zusammenhang in seinen Erfahrungen, Erlebnissen, Aktionen und Reaktionen sucht.

Manchmal ist eine jahrelange Therapie notwendig und sinnvoll, mit ein oder zwei Wochenstunden bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten oder Psychoanalytiker.

In einem akuten Stadium einer schweren schizophrenen oder depressiven Erkrankung ist die psychoanalytische Methode meistens nicht anwendbar. In einem solchen Fall ist oft zuerst eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik erforderlich.

Ein solcher Klinikaufenthalt kann wie andere Klinikaufenthalte mit einem niedergelassenen Arzt besprochen und durch eine Anmeldung und ein Vorgespräch in der Ambulanz der Klinik vorbereitet werden. Das ist besser als eine Einweisung im Notfall, die oft zu einer angespannten Situation und dann nicht selten zur geschlossenen Unterbringung führt.

Wenn Sie sich selbst zu den psychotisch Kranken zählen oder eine solche Diagnose bekommen haben, müssen Sie sich manchmal mit etwas Geduld auf die Suche nach einem Therapieplatz bei einem niedergelassenen Therapeuten begeben. Oft ist es möglich, vor oder während eines eventuell notwendigen Klinikaufenthalts die ambulante Therapie vorzubereiten und bei der Kasse zu beantragen.

Wenn in Ihrer Nähe eine psychoanalytische Ambulanz ist, können Sie sich dort zu einem Gespräch anmelden. Sie werden beraten und werden auch Adressen von geeigneten Therapeuten bekommen. Über solche Ambulanzen informieren die psychoanalytischen Institute in den größeren Städten, deren Adressen Sie über die Psychoanalytische Vereinigung und die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft (vgl. Links) erfahren können. Auch die Kassenärztliche Vereinigung kann Ihnen weiterhelfen, ebenso niedergelassene psychologische und ärztliche Psychotherapeuten, Psychiater und Nervenärzte, wenn sie einer psychoanalytischen Behandlung positiv gegenüberstehen.

Wenn Sie für einen anderen eine Therapie suchen, einen Freund, eine Freundin oder einen Angehörigen, ist die Lage oft schwierig, wenn der oder die Betroffene einer Behandlung oder Therapie ablehnend gegenübersteht. Dies führt oft zu schwer erträglichen Problemen in den Beziehunngen von Paaren oder Familien. In solchen Fällen kann es sehr hilfreich sein, wenn die Angehörigen oder Partner sich selbst beraten lassen, um dadurch neue Wege aus den schwierigen und zermürbenden Beziehungssituationen, in die sie zusammen mit den Betroffenen verstrickt sind, zu finden.

Auch Sie können sich hier an eine psychoanayltische Ambulanz wenden.